Nachdem wir gestern Mittag wohlbehalten im Hostel ankamen und uns nach einer erfrischenden Dusche direkt hingelegt haben, sind wir erst heute Morgen wieder aufgewacht. Es war zwar erst 5 Uhr in der Früh als wir nicht mehr schlafen konnten, aber da hatten wir auch immerhin schon an die 15 Stunden durchgeschlafen. Es ist also tatsächlich wahr:
¡ɹǝpun uʍop puıs ɹıʍ
Das Hostel ist sauber, die Leute freundlich und die erste Nacht gab es zwar ein wenig Tumult, aber das bleibt bei einem 10er Schlafsaal wohl nicht aus und ist mit Oropax auch sehr gut zu ertragen. Von 9–10 Uhr gibt es hier ein Frühstück in Form von Pancakes und dazu grauenhaft schmeckenden Instantkaffee, an den man sich laut einer anderen Backpackerin in Australien gewöhnen muss. „Hier gibt es nichts anderes, außer vielleicht bei Starbucks.“ Naja, eventuell steigen wir morgen früh auf Schwarzen Tee um, allzu lange werde ich nicht versuchen, mich an die Brühe zu gewöhnen…
Danach folgte ein Organisationsmarathon vom Feinsten: Zunächst mussten wir – um bald arbeiten zu können – eine Steuernummer beantragen. Das ging nach einiger Sucherei fast einfach unter https://iar.ato.gov.au/IARWeb/default.aspx?pid=4&sid=1&outcome=1 Einfach das Formular ausfüllen und fertig. Einzig die Wahl des Titel fiel schwer. Air Chief Marshall oder Baroness? Man weiß es nicht…
Bis unsere TFNs ankommen, müssen wir auf jeden Fall in Melbourne bleiben, denn es brauchte zur Beantragung eine australische Adresse, an welche die Nummern geschickt werden können und wir gaben die Adresse vom Hostel an.
Danach wollten wir ein bisschen die Umgebung erkunden und sind so die Fitzroy Street in St Kilda und den Strand entlang geschlendert.
Nach dem Strandbesuch waren wir noch fleißig. Eigentlich in die Stadt gegangen, um in ein paar Geschäfte zu schauen, entschieden wir uns spontan, in eine Bank zu gehen um ein Konto zu eröffnen. „Hey, how are you! We are from Germany and we need a bank account.“ – „Yes, of course, just a moment. Just tell me your first names and you can come back in 20 minutes.“ Genauso unkompliziert war es dann nach 20 Minuten: Ausweis zeigen, sagen dass wir auch einen „Super-Account“ brauchen (irgendein Bankkonto, auf das der Arbeitgeber irgendwelche Rentensachen einzahlen kann oder können muss, ehrlich gesagt keine genaue Ahnung, aber muss auch nicht) und schon hatten wir ein australisches Konto, bzw. genau genommen zwei.
Bei unserer 20-minütigen Wartezeit sahen wir auch einen Handyladen, also probierten wir da unser Glück um eine australische SIM-Karte zu beantragen. Die brauchen wir z.B. um für die australischen Behörden erreichbar zu sein oder um günstiger bei australischen Nummern anrufen zu können, z.B. bzgl. Jobs oder Couchsurfing. Leider gab es die Karte, die wir wollten, dort nicht mehr, aber der Mitarbeiter schickte uns in die Innenstadt von Melbourne. „Simply catch the tram and get off the station after the mall. Do you know where the mall is?“ – „No, we just arrived yesterday.“ – „Oh, ok. But you guys know, what a mall is, don’t you?!“ – „Yes, of course.“ 😀
Also sind wir einfach mal zur Straßenbahnhaltestelle gegangen und weil es dort keinen Ticketautomaten gab, hab ich einen Wartenden gefragt, ob er uns sagen kann wo man ein Ticket kauft. „Oh, you need a Myki card! You can get one in a seven eleven. It’s a few meters down the road.“ Oh kuhl! Wieder was Neues! Also einfach mal die Straße entlang gehen um erstens zu gucken, wer oder was ein seven eleven ist und zweitens dort ein Myki card zu kaufen. Also ein seven eleven ist eine Art Kiosk und dort gibt es Karten, die man mit Guthaben aufladen kann. Wann immer man in eine Straßenbahn steigt, hält man die Karte dann an den Automaten und der Fahrpreis wird vom Guthaben abgezogen. Total einfach also, wenn man das einmal weiß.
In der Innenstadt von Melbourne angekommen haben wir also im Optus-Store eine SIM-Karte beantragt und haben jetzt super Konditionen um nach Deutschland zu telefonieren. Für 1ct (A$-Cent!) pro Minute ins deutsche Festnetz, innerhalb Australiens nahezu alles 10ct. Und für 5A$ gibt es sogar noch 500MB mobiles Internet obendrauf. Alles cool also. Optus – Connect 4 less!
Mein Resümee des ersten Tages lautet eindeutig: Es lohnt sich, keine Scheu zu haben sich überall durchzufragen. Die reagieren alle unglaublich freundlich und hilfsbereit.
Also dann… Vorweihnachtliche Grüße aus Melbourne!
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